Es gibt Menschen (meist sehr schlanke Menschen), die essen einfach. Punkt. Sie machen sich weder davor, währenddessen, noch danach große Gedanken über die Nahrungsaufnahme.
Da ich allerdings insgesamt ein sehr grübelnder wie auch sehr emotionaler Mensch bin, ist das bei mir nicht ganz so einfach. Jahrelang habe ich eine turbulente, von Liebe und Hass geprägte Beziehung mit meiner Ernährung geführt; Essen war für mich bester Freund und schlimmster Feind, Trostspender, Mittel zur Unterhaltung, Wachmacher, Belohnung, Verführer, Ekelerreger, Mysterium, usw. usw. Parallel hierzu ging auch mein Gewicht ensprechend hoch und runter, von Übergewicht bis Untergewicht war in den letzten 10 Jahren eigentlich alles dabei.
Meine schlankste Zeit hatte ich wohl von Sommer 2009 - Sommer 2010. Ich hab mehr oder weniger konstant zwischen 48 und 50 Kilo gewogen und war auch ziemlich zufrieden damit (naja, das ist gelogen, ich wollte damals eigentlich unter 45 - aber so halbwegs zufrieden war ich zumindest), auch wenn ich öfters mal, besonders von der Familie, gehört habe, ich sei zu dünn. Pffff! Meine Ernährung damals? Fast nur Obst und Gemüse, Koffein, Zigaretten, Alkohol. Manchmal habe ich einen Tag lang gar nichts gegessen (weil geschlafen), aber oft habe ich einen Tag in der Woche oder so richtig viel und alles was ich wollte gegessen.
Dann bin ich umgezogen, habe angefangen zu arbeiten und das Ganze hat nicht mehr so gut geklappt. Und bäääm waren plötzlich 10 kg mehr auf den Hüften, die ich durch keine kurz nach Beginn wieder abgebrochene Diät wieder loswerden konnte.
Mein Fazit daraus: Diäten bringen nichts, lieber möchte ich meine Ess-Bessesenheit nutzen, um meine Ernährung und meine Einstellung dazu in eine positive Richtung zu lenken. Gesund essen also.